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AutorenbildNatalie

Winter Roadtrip: Mit dem Camper durch Frankreich | Teil 1

Aktualisiert: 1. Apr. 2022

Ob festliche Weihnachtsmärkte, außergewöhnliche Lichtinstallationen oder ein 2.000 Jahre alter Aquädukt ganz für sich allein genießen. Der Winter in Frankreich ist vor allem eins - entspannt.


Im Winter 2019 haben wir die Feiertage genutzt & sind mit unserem selbst ausgebauten Campervan "FeBo, die Ferienbox" nach Südfrankreich gefahren.


In diesem Artikel habe ich unsere Reiseroute & unsere Tipps für dich zusammengestellt.

Viel Spass dabei!


 
Unsere Reiseroute - Teil 1

von Deutschland nach Spanien

in 5 Tagen

 

Inhalt


Metz - 1. Stop

Nancy - 2. Stop

Pond du Gard - 4. Stop

El Port de la Selva - Auf nach Spanien

 

1. Stopp: Metz

Endlich ist es Freitag! Direkt nach der Arbeit fuhren wir los. Seit Wochen hatten wir uns auf diesen Tag gefreut. Wir konnten es kaum erwarten, dem deutschen Winter den Rücken zu kehren & in Richtung Mittelmeer aufzubrechen.


Wir fuhren von Mainz nach Metz & ergatterten einen Parkplatz am Porte de Allemands,

wo wir die erste Nacht verbrachten.

Am Morgen erwachten wir im Nieselregen. Egal! Ganz nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" zogen wir uns Regenjacken an & liefen los.


Wir waren bereits öfter in Metz & wussten schon, wo wir als erstes hingehen wollten.

An der Markthalle, gegenüber der Kathedrale, haben wir einen Narren gefressen & so wurde sie unser erster Anlaufpunkt.


Das hübsche Gebäude wurde zwar ursprünglich als Bischofspalast in Auftrag gegeben,

wird aber bereits seit 1833 als Markthalle genutzt. Und was für eine Markthalle! Das in U-Form gebaute Gebäude ist hoch, hell & luftig. Die Auswahl ist groß, die Atmosphäre angenehm & an einigen Ständen kann man auch gleich zum Mittagessen bleiben. Yammy!


Frisch gestärkt, ließen wir uns einen Abstecher in die Kathedrale Saint Etienne nicht entgehen. Ich finde, es ist ein irres Gefühl in einem solchen Gebäude zu stehen. Selbst heutzutage, da wir den Anblick hoher Gebäude & faszinierender Konstruktion gewohnt zu sein scheinen. Auch heute noch geht eine gewisse Faszination von diesen Bauwerken aus.

Findest du nicht auch? Es ist kalt & dunkel, aber die Fenster erstrahlen in bunten Farben, selbst bei nieselig grauem Wetter. Gerade diese Fenster waren es auch, die dieser Kathedrale ihren Spitznamen "Gottes Laterne" einbrachten. Das Gewölbe ist Hoch, die Pfeiler erscheinen furchtbar dünn, der Blick gleitet an ihnen entlang in schwindelnde Höhen & ich fühle mich klein. Ich merke es, erkenne, das genau das der Plan gewesen ist & bin dennoch überwältigt.


Es scheint, als seien wir nach Metz gefahren um dem Charme der Kathedrale zu erliegen & essen zu gehen. Und beides macht in Metz zugegebenermaßen sehr viel Spaß. Aber der Hauptgrund, warum wir noch einmal in der Vorweihnachtszeit nach Metz fuhren, waren die Weihnachtsmärkte.


Metz besteht aus sehr verschiedenen Stadtvierteln, jeweils mit einer eigenen Geschichte.

In jedem dieser Viertel gibt es natürlich hübsche Plätze & in der Vorweihnachtszeit gibt es auf jedem dieser Plätze einen Weihnachtsmarkt. Jeder Weihnachtsmarkt ist einzigartig. Die Spanne reicht von Plätzen auf denen es überaus köstliches Essen gibt, bis hin zu Plätzen auf denen sich eine Attraktion für Kinder an die andere reiht. Abgesehen von der interessanten Erfahrung, das alle Weihnachtsmärkte eingezäunt waren & jede Tasche genau kontrolliert wurde, hat uns besonders der der Markt auf dem Place Saint Louis gefallen.


Auch dieser Platz blickt auf eine lange Geschichte zurück & wird in der Vorweihnachtszeit von einem hübschen Weihnachtsmarkt besetzt. Nach der gründlichen Untersuchung meines kleinen, gelben Kanken, aus dem ich im Nieselregen jedes Teil einmal herausholen durfte, wurden wir freundlich durch die Schleuse auf den Markt entlassen. Einmal dort, wären wir am liebsten gleich dort geblieben, denn es reihten sich Stände mit köstlichem Essen, durchsetzt mit der Möglichkeit Getränke zu erwerben, aneinander. Auch das hübsche Karussell drehte fröhlich blinkend seine Runden.


Als der Nieselregen an Selbstbewusstsein gewann & sich zu einem ausgewachsenen Regenschauer entwickeln wollte, traten wir nun doch zügig, durch Pfützen hüpfend, den Rückzug zum Camper an.



2. Stopp: Nancy

Nach einem wundervollen Vormittag in Metz fuhren wir weiter nach Nancy. Über Park4Night fanden wir einen tollen, kostenlosen Parkplatz am Kanal unweit der Innenstadt von Nancy.


Ein kurzer Spaziergang am Kanal entlang, brachte uns in den Parc de la Pépinière.

Im Winter konnten wir den Charme, der geometrisch angelegten Parkanlage leider nur erahnen. Die Skulpturen & Gebäude ließen uns allerdings vermuten, das ein Spaziergang durch diesen hübschen Park eine schöne Einleitung in die Erkundung der Stadt darstellt.


Die Wege durch den Park, brachten uns direkt in die Innenstadt von Nancy. Wir schlenderten über den Place de la Carrière, am großen, weißen Riesenrad & dem ersten kleinen Weihnachtsmarkt, vorbei. Im Arc Héré fanden wir eine interessante Lichtinstallation aus leuchtenden, sich im Wind bewegenden Fischen & gelangten schließlich auf den Place Stanislas mit seinem riesigen Weihnachtsbaum. Auch die angrenzenden kleinen & größeren Straßen erstrahlten im Schein der Weihnachtsbeleuchtung.


Ein neues Unwetter zog auf, sodass wir einen einmaligen Blick über die hübschen, hellen Gebäude hatten, das strahlend weiße Riesenrad, das im Abendlicht leuchtete & die tiefschwarzen Wolkenberge, die gerade aufzogen.


Wir kamen gerade noch rechtzeitig am Camper an, bevor wir völlig durchnässt waren & suchten erst einmal unter der Brücke, unter der wir geparkt hatten, Schutz.




3. Stopp: Saint Alexandre

Unser Plan, die Autobahnen in Frankreich zu umgehen, wurde auf der langen Strecke zwischen Dijon & Orange eine echte Herausforderung.

Wir sahen unheimlich viele, wunderschöne Orte. Gleichzeitig kamen wir allerdings nur noch sehr langsam voran. Deshalb entschieden wir uns dafür Dijon & Lyon auf einer nächsten Reise separat zu erkunden.


Da dieser Roadtrip nicht unser erster war, dachten wir, das 300 - 350 km pro Tag eine zwar sportliche, doch akzeptable Distanz sein würde. Was wir dabei absolut unterschätzt hatten: Wir waren bisher noch nie mitten im Winter unterwegs!


Selbst als wir versuchten, die Zeit optimal zu nutzten, blieben uns am Ende doch nur recht wenige Stunden mit Tageslicht. Natürlich kann man auch im dunkeln noch Autofahren.

Und es war tatsächlich sehr schön, die ganze fröhlich bunte Weihnachtsbeleuchtung zu bestaunen. Es war sogar so schön, das wir in einigen Orten anhielten um Fotos davon zu machen. Wir hatten wirklich sehr viel Spaß mit all den abgefahrenen Lichtinstallationen.

Aber dennoch mussten wir uns plötzlich überlegen, was wir eigentlich bei Tageslicht sehen wollten. Und wir mussten feststellen, das es bedeutend einfacher ist, einen schönen Stellplatz zu finden, wenn man den Ort tatsächlich noch sehen kann. Den Plan, in der Abenddämmerung einen Schlafplatz zu suchen verwarfen wir schnell, denn mit der Route über die idyllischen Landstraßen, gepaart mit den wenigen Sonnenstunden, hätten wir niemals rechtzeitig zu Weihnachten Davids Mama in Spanien erreicht.


So erreichten wir im dunkeln, den schönsten Stellplatz unserer ganzen Reise.

Einen kostenlosen Wohnmobilparkplatz auf dem Hügel unterhalb von Saint Alexandre.


Ich stellte mir den Wecker auf 7:30. Pünktlich zur Blauen Stunde sollte ich damit draußen sein & den Sonnenaufgang bewundern können.


Es ist so herrlich im Camper unterwegs zu sein. Ich muss mich nur noch aus meinen Decken in warme Kleidung verfrachten, die Schiebetür öffnen & voilà: Fotolocation! Na gut, zugegebenerweise kann man nicht an jeder Fotolocation direkt parken. Aber es gibt wirklich viele Stellplätze mit einer grandiosen Aussicht. Zumindest wenn das Wetter mitspielt. In diesem Fall hat sich das Aufstehen gelohnt.


Ich stand draußen vor dem Camper. Der Wind war kühl, aber trocken. Die Wolken am Himmel färbten sich langsam lila, bald pink & orange, bevor sich endlich die Sonne zaghaft über den Hügeln erhob & das ganze Tal in einen goldenen Schimmer tauchte.


Wir aßen unser Frühstück mit Aussicht, bevor wir weiter zum Pont du Gard fuhren.




4. Stopp: Pont du Gard

Der Aquädukt, der bereits vor über 2000 Jahren von den Römern gebaut wurde, überspannt das Tal des Gardon. Dieses beeindruckende Bauwerk war Teil einer römischen Wasserleitung, die das Wasser von der Quelle bis nach Nîmes leitete.


1985 wurde der Aquädukt in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen & ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wir verbrachten einen fabelhaften Mittag am Pond du Gard, an dem wir das Gelände beinahe für uns hatten.



Hast du Lust mehr über unseren Wintertag am Pont du Gard zu erfahren?

Ich habe hier einen eigenen Beitrag zu unserem Wintertag am Aquädukt für dich geschrieben.


Im Anschluß hieß es für uns: Ab ans Meer!


Nachmittags erreichten wir die Küste bei Montpellier, unternahmen einen Strandspaziergang & suchten uns einen schönen Parkplatz mit Blick aufs Meer. Wir genossen die Aussicht auf den Sonnenuntergang & aßen gemütlich unser Heiligabend Raclette im Camper.


Weil wir Davids Mama versprochen hatten, den 1. Weihnachtsfeiertag bei ihr in Spanien zu verbringen, fuhren wir nach dem gemütlichen Weihnachtsessen noch weiter nach Spanien.

Kurz hinter der Grenze verbrachten wir eine Nacht in El Port de la Selva.



5. Stopp: El Port de la Selva

Wir erreichten den kleinen Ort mitten in der Nacht & fanden einen Parkplatz an den Stränden nördlich des Ortes.


Der Himmel war klar, die Sterne funkelten & auf der anderen Seite der Bucht, konnten wir einen Leuchtturm ausmachen. Mit dem rauschen des Meeres schliefen wir eine kurze Weile bis ich zum Sonnenaufgang aufstand, um den Strand zu erkunden.


Der Strand besteht aus vier Buchten, die durch einen Weg miteinander verbunden sind.

Ich hatte diesen Ort über Google Earth gefunden & war sehr gespannt, was mich dort erwarten würde.


Am Morgen unternahm ich noch vor Sonnenaufgang einen kleinen Spaziergang.

Ich schlenderte über den ersten Kiesstrand, sah das unheimlich klare, türkise Wasser & lauschte dem rauschen der Wellen. Am anderen Ende des Strandes gelangte ich zu dem Weg, der mich zu den nächsten Buchten führte. Ich folgte dem Pfad, der an manchen Stellen schmal, wie eine Schlucht wurde, an anderen breit & vom Meer beinahe schon wieder ausgehöhlt erschien. Hinter jeder Biegung eröffnete sich mir ein neues Bild, ein neuer Blick auf die faszinierende Küstenlandschaft mit wunderschönen Aussichten.

Alles war in ein pink violettes Licht getaucht. Eine einmalige Stimmung.


Ist das nicht eine fabelhafte Bucht?



Nach dem Frühstück ging es zügig weiter um noch rechtzeitig zu unserer weihnachtlichen Verabredung anzukommen.


Wir folgten der Küstenstraße bei strahlendem Sonnenschein. Einige Abstecher ans Meer ließen wir uns aber trotz Zeitdruck nicht nehmen, bevor wir am Mittag L´Ametlla de Mar erreichten. Nach einer kleinen Runde durch den Ort, der im Winter etwas verschlafen wirkt, fuhren wir hinaus aufs Land.


Ab in die Hügel! Unter Olivenbäumen richteten wir unser kleines Lager auf, um ein bisschen Weihnachten zu feiern.


 
 
Möchtest du wissen wie es weiter ging?

Ich habe hier zur Rückfahrt einen weiteren Beitrag für dich verfasst.

Dort kannst du alles über den zweiten Teil unserer Winterreise lesen!


Alles Liebe,

Natalie




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