Unsere Route
3 Tage - 689 km
Nachdem wir am ersten Tag Reykjanes erkundet & in Reykjavik übernachtet hatten, haben wir am Morgen eine kleine Tour durch die quirlig bunte Hauptstadt gedreht, bevor es für uns in den Westen Islands gehen sollte.
Bis zum Morgen war noch nicht klar, ob wir unsere Runde im Süden oder im Westen starten würden. Im Uhrzeigersinn oder dagegen? Wir wollten das Wetter abwarten & spontan entscheiden. Im Westen sollte das Wetter gut werden, also nichts wie los!
Mit der Fahrt durch den Westen Islands verbrachten wir die nächsten drei Tage,
fuhren allerdings nicht in die Westfjorde hoch, sondern direkt weiter in den Norden!
Tag 2 - Unterwegs im Westen
von Reykjavík nach Húsafell
Von Reykjavík fuhren wir auf der Ringsstraße Nr. 1 in Richtung Mosfellsbær & dann weiter zum Hvalfjördur. Dort bogen wir vor dem Tunnel rechts zur Straße Nr. 47 ab, denn wir wollten als erstes einen Abstecher zum Glymur Wasserfall machen.
Dieser Wasserfall ist einer der Höchsten in Island & über eine schöne, wenn auch nicht ganz triviale Wanderung zu erreichen.
Du möchtest mehr über diese Wanderung erfahren & warum der Weg dahin nicht in Flip Flops begangen werden sollte? Hier findest du eine Beschreibung dieser Tour.
Nach unserer Wanderung fuhren wir über die Nr. 47 & 51 nach Akranes, um die Stadt anzuschauen. Besonders sehenswert fanden wir hier vor allem die beiden Leuchttürme.
Aber auch der hübsche helle Sandstrand ist ebenso einen Besuch wert, wie der Ort an sich.
Über die Nr. 1 & 50 machten wir einen Abstecher nach Reykholt um uns die Kirche & den Wohnort samt Hot Pot des wohl berühmtesten Mannes des mittelalterlichen Islands, Snorri Sturlusons anzusehen, bevor wir weiter nach Húsafell fuhren.
Auf dem Weg nach Húsafell entdeckten wir ein Straßenschild mit einem Sehenswürdigkeitszeichen. Bei mir bedeutet so ein Zeichen: "Da muss ich hin! Mal sehen, was es da zu sehen gibt."
In diesem Fall landeten wir auf dem Parkplatz an den:
Hraunfossar
Als wir dort ankamen war es bereits recht spät. Alles hatte geschlossen, kein Mensch mehr weit & breit. Aber die Sonne schien herrlich. Von diesem Parkplatz aus, kann man sich die Hraunfossar anschauen, die wie aus dem nichts überall aus dem Lavafeld zu fließen scheinen & schließlich in den Fluß münden. Etwas weiter den Fluss hinauf befindet sich der Barnafoss, der ebenfalls sehenswert ist.
Húsafell...
besteht im Grunde aus einer einzigen Sommerhaussiedlung, samt Schwimmbad & Campingplatz. Hof & Häuser sind dabei so schön in das Gebüsch hineingesetzt, das man glatt hindurch fahren könnte, ohne zu merken überhaupt in einem Ort gewesen zu sein. Hätte unser GPS Gerät nicht verkündet: "Sie befinden sich am Ziel" wären wir wohl schnurstracks vorbei bzw. hindurch gefahren.
Unser Stellplatz für die Nacht
Auf dem Campingplatz von Húsafell verbrachten wir unsere zweite Nacht im Minicamper.
Hier gefiel es uns bereits deutlich besser! Es gab alles was man so braucht, gleichzeitig lag der Campingplatz, wie der restliche Ort, hübsch zwischen Gestrüpp, was ihn sehr angenehm machte. Kurz gesagt: er war weniger voll, weniger laut & die Sanitäranlagen weniger klebrig!
Tag 3 - Snæfellsnes
von Húsafell nach Hellisandur
Von Húsafell kann man einen Ausflug zu zwei verschiedenen Höhlen machen,
die allerdings nur mit einer Tour besucht werden können. Wir dachten uns: "Ach, wir fahren einfach mal hin & schauen wann die nächste Tour geht!" Das war wohl nicht die cleverste Idee! Als wir eintrafen, waren die nächsten Touren allesamt ausgebucht & die nächste Möglichkeit wäre erst einige Stunden später möglich gewesen. So sehr interessierte uns die Tour dann doch nicht & wir fuhren lieber weiter. Dafür hatten wir etwas mehr Zeit für die Erkundung von Borganes.
Borganes
Eine süße kleine Stadt, die den Mittelpunkt dieser Region darstellt. Es gibt alles was man so braucht. Da die Gegend seit der Zeit der Landnahme besiedelt wurde & einige Sagas in der Gegend spielen, finden sich recht viele Sehenswürdigkeiten die darauf Bezug nehmen.
Auch das Landnahmezentrum befindet sich hier.
Unser Wandertraum
Wir hatten uns für diese Reise extra einen Wanderführer gekauft, weil wir Island unbedingt auch zu Fuß erkunden wollte. Von den 55 Touren die darin gelistet waren, haben wir immerhin 17 Touren gemacht. Dazu kamen noch ein Paar, die wir auf dem Weg fanden...
Memo an mich:
Solange man gute Ausrüstung dabei hat & auf das Wetter achtet, ist Island ein super Land zum Wandern. Das könnten wir das nächste mal ruhig noch ausbauen! Immerhin haben wir ja auch viele Touren noch nicht gemacht!
Wir & das isländische Wetter
Schon bevor wir überhaupt gestartet sind haben wir überall von diesem Sprichwort gelesen:
"Gefällt dir das Wetter nicht, dann warte 5 Minuten."
Und tatsächlich haben wir das Sprichwort auch während unserer Reise immer wieder gehört.
Beim ersten Mal klingt es vielleicht noch kurios. Aber mittlerweile haben wir das Sprichwort schon so oft zu hören bekommen, das ich beinahe den Eindruck habe, es müsste überall gelten. Zumindest auf jeder Insel.
Und tatsächlich: Das Wetter kann sich derart schnell ändern, das man besser jederzeit auf alles gefasst sein sollte. Die Natur Islands ist wunderschön, kann allerdings auch ganz schön gefährlich werden.
Memo an mich: Für die nächste Reise muss ich daran denken wieder die App "Veður" runterzuladen. Der Wetterbericht war überraschend genau & hat uns immer zuverlässig über alle Wetterwarnungen informiert. Das war wirklich klasse!
Noch mehr Funktionen gab es auf der Wetter Seite weather.is
Im Winter fand ich sie ganz besonders hilfreich, um zu schauen wo die Wolken aufreißen könnten & wo wir möglicherweise Nordlichter finden könnten.
Die Wanderung zum Eldborg...
stand für heute bei uns auf dem Programm. Ich wollte diesen wunderschönen Vulkankegel unbedingt aus der Nähe betrachten! Hat er nicht eine perfekte Form?
Möchtest du gern mehr über unser Wanderung zum Vulkankrater Eldborg erfahren?
Hier findest du eine Beschreibung der Tour!
Kaum waren wir vom Vulkan zurück ging die Reise über die Halbinsel Snæfellsnes erst so richtig los. Auf dem Weg passierten wir heiße Quellen, hübsche Felsformationen & machten Abstecher zu süßen Stränden. Ganz im Gegensatz zu weiten Teilen Islands gibt es hier sogar helle Sandstrände! Wirklich beeindruckt war ich natürlich von den zahllosen schwarzen Sandstränden, immerhin hatte ich Jahre davon geträumt, diese Strände zu sehen. Aber ich hab mir sagen lassen, das diese Strände mit ihrem hellen Sand auf Island etwas ganz besonderes sind!
Unseren ersten richtigen Stopp legten wir bei der Schlucht Rauðfeldsgjá ein.
Als wir uns auf der Straße Nr. 54 in Richtung Arnarstapi bewegten, wussten wir noch nichts von dieser hübschen Schlucht mit ihrem Wasserfall. Wir sahen einfach nur einen Parkplatz, hielten an & folgten dem Weg. Wir liefen den Hügel hinauf & plötzlich standen wir vor einem riesigen Eingang. Langsam schoben wir uns voran & an der Stelle, an der man denkt es könne nicht weitergehen, würde ich empfehlen einfach mal nasse Schuhe zu riskieren!
Denn dahinter wird die Höhle erst richtig spannend. Kurz darauf kommt man in eine hohe Halle mit einem richtig süßen Wasserfall.
In Arnarstapi bemerkten wir als erstes die Statue, die Bárður Snæfellsás darstellt.
Eine bessere Einführung in die Sagenwelt der Halbinsel kann ich mir gar nicht vorstellen!
Wir lasen von den Legenden rund um den Mann, der halb Troll gewesen sein soll & in grauer Vorzeit aus Norwegen nach Snæfellsnes auswanderte. Er soll der erste Siedler in dieser Region gewesen sein. Die gesamte Halbinsel wurde nach ihm benannt. Snæfellsnes ist voller Legenden rund um diesen Mann. Überall finden sich Orte, die in der Saga vorkommen. Nicht weit entfernt liegt zum Beispiel die Höhle Sönghellir, in der Bárður gelebt & gesungen haben soll. Sie ist allerdings nur durch eine F-Piste zu erreichen. Auch der See Bárðarlaug, in dem er gebadet haben soll liegt ganz in der Nähe.
Wir schlenderten weiter hinunter zum Hafen & genossen auf dem Küstenpfad die Aussicht aufs Meer. Besonders beeindruckend fanden wir das Felsentor, aber auch die anderen Felsformationen sind absolut sehenswert.
Wer auf diesem Pfad weiter laufen möchte, kann an der Küste entlang von Arnarstapi bis nach Hellnar laufen. Mitten durch ein Lavafeld. Der Pfad ist im Grunde gut zu gehen &
in eine Richtung etwa 7km lang. Allerdings muss man dann schauen wie man wieder zum Ausgangsort zurück kommt... Genau deswegen sind wir zwei halbe Strecken gelaufen. Von Arnastapi kommend sind wir etwa die Hälfte des Weges gelaufen, haben dann umgedreht, den Camper geschnappt & sind weiter nach Hellnar gefahren. Von dort aus sind wir dann aus der anderen Richtung kommend, ein weiteres Teilstück gelaufen. Insgesamt ist es natürlich trotzdem genauso weit, aber wir hatten dadurch eine kleine Pause zwischendrin.
Hellnar besteht im Grunde nur aus ein paar Häusern mit zum Teil hübsch angelegten Wegen aus Holzstegen, die durch die abwechslungsreiche Landschaft führen. Besonders gut gefiel uns die Aussicht auf die Felsformation Adam´s Rock & die Wege in Richtung des Lavafeldes.
Eigentlich hatten wir geplant in Arnarstapi auf dem Campingplatz zu übernachten, aber das Wetter war so schön, das wir lieber noch mehr von dieser phantastischen Halbinsel sehen wollten.
Der Nationalpark...
den wir als Nächstes erkundeten war definitiv ein Highlight. Mittlerweile war es bereits recht spät am Abend, aber die Sonne tauchte alles in ein wunderschönes, goldenes Licht.
Durch die späte Stunde war sonst kaum noch jemand unterwegs, was die Fahrt ungemein angenehm gestaltete. Andererseits fuhren wir am Abend in Richtung Sonnenuntergang.
Das klingt zwar romantisch, aber es blendet auch furchtbar!
Memo an mich:
Das nächste Mal muss ich in jedem Fall an eine richtig dunkle Sonnenbrille denken!
Auf der Fahrt hatten wir schöne Ausblicke auf den Berg Snæfellsjökull & machten einige Abstecher zu wunderschönen Aussichtspunkten. Der Leuchtturm von Malarrif ist unheimlich imposant. Das Gestastofa Visitor Centre konnten wir allerdings nicht mehr besuchen. Es war ja schon spät...
Unser Stellplatz für die Nacht
Pünktlich zum Sonnenuntergang, gegen 1:30, erreichten wir Hellisandur & beschlossen diese Nacht dort auf dem Campingplatz zu verbringen.
Der Platz bestand aus einer Wiese mit Unterteilungen auf die wir uns gut einsortieren konnten. Es gab einen umgebauten Container der Duschen & Toiletten beinhaltete.
Und warmes Wasser! Er befindet sich etwas außerhalb des Ortes zwischen den Lavafeldern & dem Meer. Wir hatten von hier eine wirklich schöne Aussicht! Traumhaft, oder?
Camping auf Island
So spät am Abend bzw. mitten in der Nacht, war natürlich kein Mitarbeiter mehr Vorort.
Aber das machte nichts. Auf den meisten Campingplätzen war es ohnehin üblich entweder wie gewohnt bei Anreise zu Zahlen, oder eben am nächsten Morgen.
An manchen Plätzen wurde auch darum gebeten, das Geld in den Briefkasten zu werfen. Aber die meisten Plätze hatten Mitarbeiter die eine Runde auf dem Platz drehten.
Selbst an den entlegensten Orten konnten wir die Gebühr übrigens mit Kreditkarte bezahlen!
Gut zu Wissen: Wildcampen ist auf Island seit 2016 verboten!
Tag 4 - Unterwegs im Westen
von Hellisandur nach Hvammstangi
Am vierten Tag unserer Rundreise genossen wir bei herrlichstem Wetter den Rest der Halbinsel Snæfellsnes. Wir sahen einen Wasserfall nach dem Nächsten & hinter jeder Ecke fanden wir einen neuen, wunderbaren Aussichtspunkt. Bei Búðardalur fuhren wir über die Hochebene nach Borðeyri & kürzten damit vor dem Zugang zu den Westfjorden in den Norden ab.
Du fragst dich vielleicht: "Warum abkürzen?"
Wir haben die Westfjorde bei dieser dreiwöchigen Rundreise nicht mehr angeschaut, weil wir dafür mindestens eine Woche extra gebraucht hätten. Es gibt so viel zu sehen &
wir wollten uns nicht zu sehr hetzten. Die Westfjorde stehen, ebenso wie das Hochland, auf meiner Wunschliste ganz weit oben. Wir müssen in jedem Fall noch eine Reise in diese Gebiete unternehmen! Aber Island ist so schön, da muss man sich ja auch etwas für das nächste Mal übrig lassen ;) Und weil ich wünschte wir hätten hochfahren können, würde ich jedem der mehr Zeit hat raten, hier nicht abzukürzen & in die Fjorde hoch zufahren!
Abgesehen von der Fahrt über die Ebene in den Norden, die für sich schon ein Highlight war, gefielen mir die verschiedenen Aussichten auf den Snæfellsjökull während der Umrundung & die Aussicht auf den Berg Kirkjufell mit samt seinem süßen kleinen Wasserfall ganz besonders.
Memo an mich:
Wenn wir das nächste Mal in der Nähe vom Kirjufell sind müssen wir schauen das wir ganz früh morgens dort sind. Tagsüber ist es sowas von voll!
Hvammstangi - die Stadt der Robben
In Hvammstangi angekommen hofften wir irgendwo Robben in freier Wildbahn sichten zu können. Diese Hoffnung wurde aber leider enttäuscht, vermutlich hätten wir eine Bootstour machen müssen. Statt dessen schauten wir uns das Icelandic Seal Center an. Obgleich ich nicht genau weiß was ich von ausgestopften Robben halten soll, fand ich es dennoch recht informativ.
Den Abend verbrachten wir im Schwimmbad von Hvammstangi. Wir genossen das heiße Bad in den Hot Pots, während das Thermometer 8° verkündete. Immerhin schien die Sonne. Der wunderbare Sonnenschein gepaart mit den kalten Temperaturen & der Wasseroberfläche brachten mir dann allerdings den ersten Sonnenbrand der Reise ein.
Memo an mich:
Das Sundlaugin á Hvammstanga ist ein nettes kleines Bad mit zwei Hot Pots, einem beheizten Schwimmbecken & einer Kinderecke. Islandtypisch befinden sich die Becken allesamt draußen.
Unser Stellplatz für die Nacht
Übernachtet haben wir dann auf dem Campingplatz von Hvammstangi. Der Platz liegt etwas außerhalb des Ortes, in der Nähe der Kirche & besteht aus einem recht großen Gelände. Es gibt eine Wiese für Camper & Zelte mit ebenen Flächen, aber auch kleine Cottages, die man mieten kann. In einem großes Holzhaus befindet sich die Küche & in einem Unterstand in der Nähe gibt es einen großen Grill in der Mitte. Sitzen kann man drinnen oder draußen & auch die sanitären Einrichtungen waren in Ordnung. Besonders gut gefiel mir der Spielplatz mit den zwei Schaukeln.
Mit der Ankunft in Hvammstangi ging es für uns an die Erkundung des Nordens.
Interessiert es dich, was dich im Norden von Island alles erwartet? Dann lies doch einfach weiter! Hier geht es zum Teil drei unserer Wasserfallrunde durch Island!
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