Unsere Route
3 Tage - 615 km
Von Höfn starteten wir unsere Tour durch den Süden Islands.
Der erste Teil unserer Tour stand ganz im Zeichen des Gletschers.
Ob es die Gletscherzungen waren, die uns die Größe des Vatnajökull nur erahnen ließen,
die unzähligen Wasserfälle, die überall aus den Bergen hervorsprudelten oder die
großen Sanderflächen, die durch Gletscherläufe entstanden waren:
Der Gletscher war das alles beherrschende Thema.
Im Südwesten kamen wir dann dem Hochland nah & konnten die Hekla immerhin von der Straße aus bewundern. Wir besuchten schöne Wasserfälle, wandelten auf den Spuren der Njáls Saga & erkundeten ein Langhaus der Wikingerzeit.
Tag 12
Südlich des Vatnajökull
von Höfn nach Kirkjubæjarklaustur
Am nächsten Morgen konnten wir es gar nicht erwarten weiterzufahren. Immerhin wussten wir schon, dass Großartiges vor uns liegt! Ganz besondere Orte, auf die wir uns schon ewig gefreut hatten.
Unser erster Stopp: Der Gletschersee Jökulsárlón
Es ist wohl einer der bekanntesten Orte Islands & obwohl wir uns bemühten recht früh dort zu sein, waren wir natürlich bei weitem nicht die Ersten.
Das tat unserer Entdeckungsfreude keinen Abbruch. Auf dem Gelände rund um den See ist genug Platz um sich zu verteilen & den Eisbergen zuzuschauen.
Das Eis hat hier so viele verschiedene Farben. Jeder ist völlig anders.
Von verschiedensten Blautönen über weiß, grau & schwarz ist alles dabei.
Ganz besonders spannend fand ich allerdings die Robben, die sich mit dem Strom ins Meer treiben ließen, dann zurück schwammen, nur um sich erneut treiben zu lassen.
Die auf das Meer hinaustreibenden Eisblöcke & die von der Strömung zurück an den Strand gespülten Eisstücke auf dem schwarzen Strand auf der anderen Straßenseite sind auch unheimlich schön anzuschauen. Vor allem wenn am Morgen auch noch die Sonne scheint!
Kurz hinter Jökulsárlón liegt die Gletscherlagune Fjallsárlón.
Sie ist im Grunde ganz ähnlich & doch gänzlich verschieden.
Auch sie kann besucht werden. Auch sie ist super spannend!
Kurz bevor wir den Skaftafell National Park erreichten, kamen wir am Svínafellsjökull vorbei.
Von einem Parkplatz kann man sich hier einen Gletscher von nahem anschauen gehen.
Auch wenn ein Betreten des Gletschers natürlich nicht gestattet ist, fanden wir das Erlebnis doch beeindruckend.
Im Skaftafell Nationalpark...
gibt es viele, schöne Wege, die zu verschiedenen Wasserfällen führen.
Einer ist sicher der Bekannteste & auch der Eindruckvollste:
Der Svartifoss
Der Fluss Stórilækur stürzt vor einer halbrunden Wand aus gleichmäßig geformten Basaltstrukturen, die an Orgelpfeifen erinnern, 12 Meter in die Tiefe. Er sammelt sich in einem kleinen Becken, bevor er ins Vestragil abfließt. Im Flußverlauf folgen noch drei Wasserfälle: Magnúsarfoss, Hundafoss & Þjófafoss.
Der Nationalpark gleicht einer grünen Oase zwischen den Sanderflächen auf der einen & den Gletschern auf der anderen Seite. Das Gebiet ist dicht bewachsen, sogar bewaldet & beheimatet eine Vielzahl von Vogelarten. Bereits im Mittelalter gab es hier Höfe, einige der Überreste kann mann heute noch erkennen. Außerdem war es ein bedeutender Thingplatz.
Nun ist es ein beliebtes Ausflugsziel, mit einem großem Campingplatz, Park- & Rastplätzen & sehr gut markierten Wanderwegen. Einige Wege sind präpariert, andere bestehen aus Holzstegen. Das Visitor Centre hält Karten des Parks bereit & auch ein Café gibt es natürlich.
Es werden auch geführte Gletschertouren angeboten. Der Nationalpark eignet sich gut für einen Wochenendausflug & der Campingplatz ist sogar das ganze Jahr geöffnet.
Du möchtest mehr über unsere Wanderung zum Svartifoss wissen? Dann schau dir doch auch DIESEN Artikel an!
Als Nächstes ging es für uns über die weiten Sanderflächen in Richtung Kirkjubæjarklaustur.
Kurz vor der längsten Brücke Islands gibt es auf der linken Seite einen Parkplatz.
Im ersten Augenblick könnte man den großen, wundervoll in sich verdrehten T-Träger
für eine Skulptur halten. Imposant steht er am Rand des Parkplatz & scheint in Richtung Süden zu blicken, die Schwingen weit ausgebreitet. Auf einer Hinweistafel erfährt man allerdings, das dies ein Teil der alten Brücke war, die im Gletscherlauf 1996 zerstört wurde.
Die neue Brücke ist in vielfacher Hinsicht ein wahres Erlebnis. Nicht nur wegen ihrer Länge von 1000 Metern, der Aussicht auf den Gletscherfluss, der sich in viele Arme auffächert oder die gigantisch weite Sanderfläche unter einem. Sie ist vor allem eins: Einspurig!
Alle paar Meter gibt es Ausweichbuchten, um den Gegenverkehr passieren zu lassen.
Sie sind gerade breit genug, das zwei LKW aneinander vorbei passen. Ein seltsames Gefühl auf einer so langen, einspurigen Brücke zu fahren. Auch das Rattern unseres Fahrzeug auf der metallenen Fahrbahn erhöhte die Spannung zusätzlich.
Wir legten noch zwei Weitere Stopps ein, die absolut sehenswert sind.
Der erste bei dem typischen Grassodenhof Núpsstaður aus dem 19. Jahrhundert.
Die süße, kleine, schwarze Kirche steht unter dem Schutz des Nationalmuseums & wurde sehr hübsch restauriert. Hier lebten einst Wassermänner: erfahrene Führer die Reisende sicher durch die Gletscherflüsse geleitete & auch die Post bis nach Höfn transportierten.
Der Zweite war...
Dverghamrar
Die Zwergen Felsen, was der Name übersetzt bedeutet, sind zwei Felsen aus Basaltsäulen. Sie liegen direkt an der Ringstraße Nr. 1 & können von einem unscheinbaren Rastplatz über einen kleinen Weg erreicht & umrundet werden. Läuft man über den Weg zwischen den Felsen hindurch in die Senke hinab, verstummen die Geräusche der Straße hinter einem. Statt dessen hört man den Wind um die Felsen pfeifen. Die Straße scheint plötzlich weit weg zu sein. Ein wahrhaft magischer Ort. In der Senke angekommen, lohnt sich ein Blick zurück. Eingerahmt von den beiden Felsen sieht man den Berg dahinter aufragen & in der Mitte den Wasserfall Foss a Sidu.
Unser Stellplatz für die Nacht
Wir verbringen die Nacht auf dem Campingplatz in Kirkjubæjarklaustur.
Im Grunde ein süßer Campingplatz mitten im Grünen. Sanitäreinrichtungen waren vorhanden & das Duschen kostete auch hier extra. Bis wir das bemerkten waren wir schon recht spät dran & mussten schleunigst zusehen das wir unser Geld gewechselt bekamen!
Tag 13
Unterwegs im Süden
von Kirkjubæjarklaustur nach Hvolsvöllur
Im Grunde könnte man die Sehenswürdigkeiten, die der kleine Ort Kirkjubæjarklaustur im Süden von Island zu bieten hat, auch mit einigen Stopps bei der Durchfahrt anschauen,
aber man kann bei schönem Wetter auch eine wunderbare Wanderung machen.
Die Tour ist eine leichte Rundwanderung mit schönen Aussichten & wir hatten ganz fabelhaftes Wetter am Morgen. Also nichts wie los & ab zum Wasserfall!
Der Systrafoss…
ist von überall in der Siedlung gut zu bewundern. An der Seite führt ein Weg den Hügel hinauf. Dort oben hat man nicht nur einen spannenden neuen Blickwinkel auf den Wasserfall, sondern auch eine fabelhafte Aussicht auf die gesamte Umgebung!
Gegen Ende der Tour kommt man am östlichen Ende der Siedlung zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, die mir richtig gut gefallen hat:
Kirkjugólfid
Der Kirchenboden besteht aus einem natürlichen Mosaik aus sechseckigen Basaltsäulen, die durch Gletscher glatt geschliffen wurden & an einen Kirchenboden erinnern.
Das gesamte Gebiet ist 80 Quadratmeter groß & liegt mitten auf einer Wiese.
Du hast Lust hast mehr über unsere Wanderung zu erfahren? Hier gibt es einen Erlebnisbericht !
Nach der schönen Runde konnte unsere Reise durch den Süden weitergehen.
Am allermeisten freute ich mich auf die vielen schwarzen Sandstrände die es heute zu erkunden galt & hoffte darauf, endlich die süßen kleinen Papageientaucher zu sehen.
Gleichzeitig spürten wir mittlerweile ein wenig den Zeitdruck.
Es gab noch so viel zu sehen, aber der Rückflugtermin rückte immer näher.
Mich quälte der Gedanke sehr wieder zurück nach Hause fliegen zu müssen, obwohl ich doch viel lieber hier geblieben wäre. Und wer hätte ahnen können, das wir schon bald zurück nach Island fliegen würden?
Über die zweite große Sanderfläche erreichten wir den südlichsten Ort Islands.
Vík í Myrdal...
ist ein süßes kleines Städtchen am Fuße des Reynisfjall, direkt an einem weiteren wunderschönen schwarzen Sandstrand.
Von hier hat man einen schönen ersten Ausblick auf Reynisdrangar, die schwarzen Basaltformationen im Meer. Der Legenden nach sollen Trolle versucht haben ein Schiff an Land zu ziehen, wurden dabei im Morgengrauen von der aufgehenden Sonne überrascht & versteinerten bevor sie die Sicherheit der Höhle erreichen konnten.
Die Formationen heißen: Skessudrangur, Landdrangur & Langsamur.
Im Westen des Dorfes gibt es einen Pfad den Berg hinauf, auf dem Plateau nach vorne zur Spitze & am Steilhang zurück. Der Weg am Steilhang entlang ist nicht gesichert & bei schlechtem Wetter sehr gefährlich. Zudem ist es hier im Süden oft extrem windig.
Besser man schaut vorher nach welchen Windstärken einen dort oben erwarten.
Als wir in Vík ankamen war es im Tal bereits sehr windig & auf dem Berg mussten wir mit Orkanböen rechnen. Wir entschieden uns dafür die Wanderung nicht bis hinauf aufs Plateau zu machen. Um eine schöne Aussicht auf den Ort & die Bucht zu haben reicht es aber auch nur einen Teil des Weges hinauf zu laufen. Ein besonders schöner Anblick bietet die weiße Kirche mit rotem Dach auf dem grünen Hügel oberhalb des Ortes.
Macht man die Tour am Abend kann man zudem möglicherweise Papageientaucher sehen. Den Tag verbringen die niedlichen Vögel auf dem Meer, aber am Abend kommen sie zu ihren Höhlen an den Klippen zurück.
Eine weitere gute Möglichkeit die süßen Vögel zu beobachten bietet sich auf der nächsten Halbinsel Dyrholaey.
Auf der anderen Seite des Berges befindet sich der schwarze Sandstrand Reynisfjara.
Im Sommer kann man ein Stück um die Spitze der Halbinsel herum laufen, die wunderschönen, sechseckigen Basaltsäulen im vollen Ausmaß bewundern & sich die beiden Höhlen anschauen.
Eine tückische Küste
An diesem Teil der Küste kann das Meer oft wild sein, deshalb gibt es Warnhinweise,
die unbedingt beachtet werden sollten. Bei starkem Wind & hohen Wellen sollte man den Wellen keinesfalls zu nah kommen.
Es kommt hier regelmäßig zu Unfällen & letztlich riskiert man nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der Menschen, die einem zur Hilfe eilen.
Im Winter ist die See rauer & der Zugang zu der zweiten Höhle versperrt. Auch die Basaltsäulen sind nicht in Ihrem ganzen Umfang zu sehen.
Dyrholaey - die Türhügelinsel
Wie der Name vermuten lässt war sie ursprünglich eine Insel.
Ihre Klippen ragen im Süden & Westen 120 Meter steil hinauf.
Vom unteren Parkplatz aus, liefen wir zu verschiedenen Aussichtspunkten um einen Blick auf die Bucht & hinüber zu Reynisdrangar zu werfen.
Ein schmaler kurviger Weg, der mittlerweile nur noch mit Offroadfahrzeugen zu befahren ist, führt hinauf auf die Klippe. Vom unteren Parkplatz führt ein Küstenpfad an der Klippe hinauf.
Von hier oben hat man einen schönen Ausblick zurück in die Bucht, auf das Felsentor & auf der Westseite über den wunderschönen, breiten schwarzen Strand.
Auch noch schön hier oben: der Leuchtturm!
Unsere Erfahrungen mit dem Parken auf der Klippe...
Als wir das erste Mal während dieser Rundreise hier waren, durfte die Straße zum oberen Parkplatz noch mit jedem Fahrzeug befahren werden.
Wir fuhren mit unserem süßen Minicamper die steilen Serpentinen hinauf, immer hoffend, das kein Gegenverkehr käme. Denn der Weg war echt steil. Und schmal!
Oben angekommen versuchten wir mit der Nase zum Wind zu Parken, weil wir bereits Erfahrungen mit dem tückischen Küstenwind gemacht hatten.
Wir stiegen nacheinander aus - das kann ich wirklich nur empfehlen -
hielten unsere Tür jeweils mit beiden Händen fest & versuchten sie so wenig wie möglich, geführt zu öffnen & zügig wieder zu schließen.
Trotzdem erwischte eine Böe meine Tür, ich hielt dagegen, aber der Wind brauste durch den Camper & riss unsere Straßenkarte mitsamt unseren Schokokeksen, die darauf gelegen hatten einfach aus dem Wagen!
Memo an mich:
Hier oben ist ein reflexartiges hinterher springen nicht unbedingt die beste Idee!
Dyrholaey & die Papageientaucher
An den Klippen rund um Dyrholaey kann man gut Papageientaucher beobachten,
weil sie hier ideale Bedingungen für ihre Bruthöhlen vorfinden. Besonders vom unteren Parkplatz aus, der für alle Fahrzeuge zugänglich ist, kann man die Halbinsel über verschiedene Wege erkunden & so die kleinen Vögel aus nächster Nähe bewundern.
Die Wege zu verlassen ist allerdings nicht gestattet & bei aller Freude über die tollpatschig wirkenden Vögel sollte dennoch stets ein ausreichender Abstand gehalten werden.
Während der Brutzeit im Mai & Juni ist das Gebiet komplett gesperrt, damit die Vögel in Ruhe brüten können.
Ob wir noch weiter gefahren sind? Natürlich!
Obwohl es bereits recht spät war, entschieden wir uns dafür noch weiter zu fahren &
uns zwei schöne Wasserfälle an der Route anzuschauen.
Memo an mich:
Das nächste Mal müssen wir unbedingt den 4 km langen Spaziergang zum Flugzeugwrack machen der hier auf dem Weg liegt!
Man könnte sich auch fahren lassen, aber laufen ist ja immer eine gute Idee. ;)
Skógarfoss & Seljalandsfoss
Als erstes ging es zum Skógarfoss.
Er ist von der Ringstraße Nr. 1 bereits schon gut zu sehen. Genau davor, am Ende seiner Zufahrtsstraße liegt der Campingplatz auf dem man auch Parken kann.
Er ist einer der meistbesuchtesten Wasserfälle Islands & wird mittlerweile auch mit Bustouren von Reykjavík aus angesteuert. Entsprechend voll kann es hier tagsüber werden. Wir erreichten den Wasserfall erst am Abend zum Sonnenuntergang & waren beinah allein dort.
Vom Parkplatz kommend, liefen wir am Fluß entlang, direkt auf den Wasserfall zu.
Schon vom Auto aus wirkte er unheimlich imposant! Immerhin schossen hier gewaltige Wassermassen aus 60 Meter Höhe zwischen den grünen Felskanten zu uns herunter.
Es donnerte & toste gewaltig. An der östlichen Flanke gibt es einen Weg hinauf. Über gut ausgebaute Stufen gelangen wir zu einer Aussichtsplattform an seiner Fallkante.
Wir waren sehr beeindruckt den Wasserfall auch aus dieser Perspektive sehen zu können.
Aber ganz besonders die Aussicht zurück in Richtung Meer hat uns restlos begeistert.
Läuft man hinter der Aussichtsplattform weiter gelangt man zu einem Wanderweg.
Der gesamte Weg führt über den Fimmvörduháls Pass bis nach Thórsmörk im Hochland.
Diese Route ist insgesamt 23,4 km lang & wird im Rother Wanderführer als Schwierig klassifiziert!
Es lohnt sich aber auch schon, dem Weg nur einige hundert Meter zu folgen.
Zunächst fließt der Fluß neben uns, schneidet sich aber schließlich in eine Schlucht hinein.
Vom Weg aus gibt es einige schöne Aussichten in die Schlucht & auf den Fluß.
Man kommt auch an weiteren Wasserfällen vorbei!
Würde man hier noch weiter laufen, würde man nach 8 km eine Weggabelung erreichen.
In die eine Richtung führt der Weg weiter hinauf zum Pass, in die andere Richtung gelangt man nach Skógar zurück.
Wir sind an diesem Abend nur ein Stück am Fluß entlang bis zum Beginn der Schlucht gelaufen & haben dann umgedreht. Immerhin wollten wir ja unbedingt noch den Seljalandsfoss anschauen!
Wieder zurück auf der Nr. 1 ging es auf zum nächsten Wasserfall.
Memo an mich:
Das nächste Mal möchte ich hier gern den Abstecher nach Seljavellir machen.
Einem warmen Pool mitten im Nirgendwo!
"Nur noch schnell den Seljalandsfoss anschauen!"
Wir erreichten den Parkplatz am Seljalandsfoss um 00:22.
2016 war er noch eine einfache Schotterfläche, direkt vor dem Wasserfall. Wir liefen nur einige Meter & standen direkt vor ihm. Obwohl es mittlerweile ja schon recht spät war, waren wir doch nicht völlig alleine dort. Aber immerhin trat man sich nicht gegenseitig auf die Füße.
Das spannende an diesem Wasserfall ist seine Höhle, die hinter ihm liegt & die wir,
mit Regenjacken gewappnet, über einen Pfad hinein gelaufen sind. Der Weg vor uns war schmal, an einigen Stellen gibt es Treppen mit Metallgittern als Stufen. "Ui, ist das rutschig. Gut das es Griffe gibt!" dachte ich. Ein paar Rutschpartien später standen wir in der Höhle. Was für eine Aussicht! Durch den Wasserschleier, der 40 Meter tief von der Felskante in ein Becken donnern & sich als Sprühnebel auf uns legen, blicken wir auf die weite Ebene & den letzten roten Schimmer des Sonnenuntergangs am Horizont. Einfach großartig!
Folgt man der Zufahrtsstraße 249 noch ein Stückchen weiter kommt man zum Gljúfrabúi.
Einem Wasserfall in einer Felsspalte!
Tipp: Würde man dieser Straße noch weiter folgen, wird sie irgendwann zu einer F-Piste die nach Thórsmörk im Hochland führt! Das ist sicher für alle mit einem Offroader interessant & eins der Dinge, die nach wie vor auf meiner Wunschliste stehen!
Der Parkplatz am Seljalandsfoss...
Als wir im Winter 2018/19 wieder am Seljalandsfoss waren, stellten wir fest, das sich der Parkplatz deutlich vergrößert hat. Weil die Anwohner nicht weiter über Tretminen stolpern wollten bauten sie auch gleich ein Info Centre mit einer Toilette. Um diese zu finanzieren & zu unterhalten werden nun Parkplatzgebühren fällig. Ich muss gestehen, das kann ich irgendwie verstehen!
Unser Stellplatz für die Nacht
Im dunkeln erreichten wir den Campingplatz in Hvolsvöllur. Ein süßer Platz, eingerahmt von schönen, hohen Hecken. Wir fanden ihn sehr angenehm! Die Anlage war sauber, hatte alles was wir brauchten & das Bezahlen war am nächsten Morgen am Platz via Kreditkarte möglich. Perfekt!
Tag 14
unser Abstecher in Richtung Hochland
von Hvolsvöllur nach Hveragerdi
Mit unserem gemieteten Minicamper konnten wir leider keine Tour ins Hochland machen, aber wir waren doch gespannt was wir an seinen Rändern finden würden.
Also unternahmen wir am vierzehnten Tag unserer Reise zumindest einen Abstecher in Richtung Hochland.
Wir starteten in Hvolsvölllur, das Zentrum für Islandsagas.
Hier befindet sich auch das Sagazentrum, das ein guter Einstieg in die isländische Sagenwelt ist. In der Umgebung finden sich viele Schauplätze der Njáls Saga & man kann eine Reise entlang ihrer Schauplätze unternehmen.
Das Lava Zentrum fand ich auch super spannend.
Von Außen war ich bereits begeistert! Die Architektur ist so schön & passt sich wunderbar in die Landschaft ein. Im inneren fanden wir eine spannende & interaktive Ausstellung rund um den Vulkanismus auf Island. Wir haben diese Ausstellung allerdings erst im Winter 2018/19 besucht.
Von Hvolsvöllur aus nahmen wir die Straße Nr. 26 an der Hekla vorbei & folgten ihr bis zur Weggabelung wo die Straße zur F 26 wird.
Hier beginnt die längste Nord - Süd Trasse Islands.
Sie führt durch eine weite Schotterwüste: die Sprengisandur.
Wir hielten kurz inne, schauten uns die Offroadpiste an & fuhren über die Nr. 32 zurück in Richtung Selfoss.
Wenn bis bis hierher dachten, wir hätten ein paar spannende Straßen erlebt wurden wir heute eines besseren belehrt! Diese Strecke, war definitiv die fieseste Piste, die wir unserem armen rollenden Zuhause auf der gesamten Reise angetan haben!
Die Straße war nicht einfach nur von großen Schlaglöchern übersät.
Ein Teil der Straße war eher eine Ansammlung von Stegen zwischen den Löchern.
Aber das war noch nicht das Schlimmste. Nein, bald darauf waren hier kleine mini Rillen in die Straße gefressen. Auch das hatten wir schon einige Male gesehen, allerdings waren sie bisher noch nie so tief.
Memo an mich:
Mit einem Fahrzeug mit Allradantrieb sind solche Straßen deutlich leichter &
sicherer zu fahren!
Nun waren wir aber hier & wollten uns einige Orte auf dem Weg anschauen. Langsam aber sicher kämpften wir uns voran. Es war windig, es rappelte & hüpfte. Sobald ich auch nur ein wenig zu schnell wurde merkte ich schon wie die Reifen blockierten. Was für ein Spaß! Also schön langsam & gleichmäßig voran.
Das Wetter war herrlich & die Aussicht war es auch, wieso also hetzen?
Immer mal wieder fuhr ich an die Seite um andere Fahrzeuge vorbei zu lassen.
Besonders Auffällig war, das uns nur Fahrzeuge mit Allradantrieb überholten.
Offenbar verirrt man sich hier lieber nicht mit einem normalen PKW her....
Der erste Teil unsere heutigen Fahrt stand ganz im Zeichen der Hekla.
Sie ist der aktivste Vulkan auf Island. Der Berg, sieht eigentlich ganz harmlos aus. Aber der Schein trügt. Auf der Fahrt können wir sie von der Nr. 26 aus gut beobachten. Die Landschaft wechselt von hübschen grünen Farbtönen langsam zu schwarzen, grauen & rötlichen Tönen.
Ein Sehenswürdigkeitszeichen lockte uns nach links von der Nr. 26 hinunter. Wir waren nicht ganz sicher, was uns am Ende erwartete, aber es würde sicher spannend sein. Aber: "Ob wir wohl hier sein dürften?" Die Straße sah bald gar nicht mehr wie eine Straße aus, aber wir folgten dem Weg unbeirrt. Am Ende fanden wir einen weiteren, wunderschönen Wasserfall.
Þjófafoss
Inmitten einer unwirtlichen Gegend stürzen Wassermassen 12 Meter tief in ein Becken.
Um uns herum, alles grau & braun. Eine Basaltformation skurriler als die Nächste.
Das Wasser ist ebenfalls grau braun.
Wir steigen aus, erkunden den Wasserfall & da sehe ich ihn. Einen Regenbogen in der Gischt!
Wir blieben gute 1,5 Stunden an diesem Wasserfall. Und wir waren völlig allein. Kein einziger Mensch weit & breit. Das war tatsächlich das erste Mal, das uns das auf dieser Reise passierte!
Weiter geht es im unwirtlichen Gelände, vorbei interessanten Gesteinsformationen
bis wir die Kreuzung erreichen.
Wir folgten der Nr. 32 weiter & kamen kurze Zeit später am Wasserkraftwerk Sultartangastöð vorbei. Einen etwas schöneren Abstecher kann man zum Háifoss über die Straße Nr. 233 unternehmen.
In der Schlucht Gjáin finden sich weitere schöne Wasserfälle.
Nicht weit entfernt liegt der alter Hof Stöng.
Er wurde bei Ausgrabungen 1939 unter Ascheschichten gefunden.
Insgesamt wurden 5 weitere Höfe in der Region gefunden, die allerdings wieder zugedeckt wurden. Die Grundmauern von Stöng wurden überbaut & können besichtigt werden.
Es wird vermutet das das Tal bei dem Vulkanausbruch der Hekla 1104 verwüstet wurde.
Ein Stück weiter, an der Nr. 32 gelegen, findet man den neu errichteten Hof Þjóðveldisbær.
Hier wurde Stöng originalgetreu zur 1100 jährigen Besiedlung Islands erbaut & kann besucht werden. Auch wenn es nur eine Nachbildung ist, fanden wir es doch sehr spannend das wikingerzeitliche Gehöft zu durchstreifen & ein Langhaus von Innen anzuschauen.
Ganz in der Nähe ergießt sich der Fluß in zwei armen als Hjálparfoss 9 Meter in die Tiefe
Das mag vielleicht unspektakulär klingen, ist aber wunderschön. Oder was meinst du?
Wir erreichten Selfoss am Nachmittag, durchstreiften den süßen Ort mit seiner schönen Brücke & entscheiden noch einen Abstecher an die Küste zu unternehmen.
In einem schönen Bogen ging es nach Stokkseyri & Eyrarbakki.
Wir bewunderten die hübschen kleinen Fischerdörfer mit ihren bunten Häusern aus Wellblech & schauten uns die Küste mit seinen Lavaformationen im Meer an.
Unser letztes Ziel für diesen Tag war Hveragerdi.
Eine unheimlich grüne Stadt! Wir wollten unbedingt die tropischen Gewächshäuser der Universität bewundern & fanden sogar das Haus mit den legendären Bananen.
Unterwegs erkundeten wir noch den öffentlichen Park & spazierten zum süßen Wasserfall ganz in der Nähe. Auch einen Abstecher zum Geothermalpark Hverasvæðið ließen wir uns nicht entgehen.
Unser Stellplatz für die Nacht
Diese Nacht blieben wir auf dem Stellplatz in Hveragerdi. Er liegt im Grunde mitten in der Stadt, besteht aber aus einer schönen, grünen Fläche mit vielen Bäumen. Wir fanden den Platz sehr angenehm. Hier waren die Duschen auch wieder im Preis inklusive.
Den Abschluß unserer Reise...
bildeten der Goldene Kreis, den wir in den kommenden zwei Tagen erkundeten.
Unser Stellplatz Nr. 15 war auf dem Campingplatz am Laugarvatn. Ein recht großer Campingplatz, schön im Grünen mit einem Kletterspielplatz.
Danach verbrachten wir noch einen Tag in Reykjavík.
In der letzte Nacht schliefen wir auf dem Campingplatz in Sandgerdi. Ein recht kleiner Platz mit schön ebenen Stellplätzen. Der Platz ist sehr gemütlich & nicht weit vom Flughafen entfernt.
Die Tour "Der Goldenen Kreis"
haben wir über verschiedene Jahre, zu unterschiedlichen Jahreszeiten gemacht. Ich werde dazu einen extra Artikel schreiben, der unsere Erfahrungen bündelt. Wenn dich die Tour interessiert findest du hier bald mehr Informationen.
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