Es ist spät im Jahr. Im Grunde ist es schon beinah Winter. Genau genommen hätte die Wintersaison längst beginnen sollen, aber es gibt kein Schnee weit & breit. Wir haben Glück, denn hier oben am Niederhorn ist es zwar kalt, aber es scheint die Sonne & die Bergbahn hat ihre Herbstsaison für dieses Wochenende noch einmal verlängert.
Du möchtest wissen was ich bei meinem ersten Besuch im Spätjahr hier oben so erleben durfte? Komm, ich nehme dich mit hinauf!
Als wir vor knapp einer Stunde in Bern losgefahren sind, haben wir fast nicht daran geglaubt heute überhaupt noch die Sonne zu sehen. Wir fuhren um den Thunersee herum & die Welt lag düster unter einem grauen Schleier. Erst als wir langsam bergan in Richtung Beatenberg Station fahren, wird es langsam heller. Vom Parkplatz aus, haben wir eine erste, schöne Sicht auf die Sonne & freuen uns riesig auf unseren Ausflug.
Die Bahn bringt uns aussichtsreich hinauf auf den Gipfel. Schön in kleinen Gruppen & mit Maske. Ganz Corona-Konform. Oben angekommen bewundern wir erst einmal die Aussicht, genießen die Sonne & erkunden den kleinen Gratweg am Niederhorn.
Der Gratweg ist ein kurzer, angelegter Rundweg, der insgesamt 650m lang ist. Er ist gut gesichert, bietet aber dennoch einen herrlichen Blick, an den steilen flanken des Grats hinunter, bis hinab ins Justistal. Es gibt drei Aussichtspunkte zu bestaunen & auf Infotafeln erfährt man interessantes zum Berg, den Alpen, sowie Flora & Fauna. Wenn man ein wenig Glück hat kann man sogar Steinböcke beobachten!
Wir haben hier heute eine klare Sicht & während wir jenseits des Grats eine phantastische Aussicht ins Tal hinab erblicken, können wir in die anderen Richtungen die Aussicht auf die flauschige Wolkendecke genießen, die über den Seen wabert. Noch vor kurzem hat uns eben diese Wolkendecke, die sich nun im Sonnenlicht unter uns bauscht, noch daran zweifeln lassen, das wir die Sonne heute überhaupt sehen werden.
Ganz besonders begeistert mich aber die Aussicht auf den Niesen auf der anderen Seite des Sees. Mein Blick schweift weiter, hinüber ins Gantrisch - meinem liebsten Wandergebiet der Region. Ganz besonders nah & imposant scheint heute allerdings die große Gipfelkette der Alpen mit Eiger, Mönch & Jungfrau zu sein.
Nach dem kleinen Spaziergang zu den verschiedenen Aussichtspunkten, machen wir ein kleines Picknick, denn das ist heute der eigentliche Grund unseres Ausflugs, denn meine Freundin, die ich hier in der Schweiz besuche, hat heute Geburtstag.
Frisch gestärkt wollen wir nun als nächstes noch ein wenig mehr von der schönen Bergkette sehen & wandern den Güggisgrat entlang. Der Weg wird schmaler, dann wieder breiter, nur um wieder schmaler zu werden. Wir kommen an großen Wiesenflächen vorbei, wo sich heute alle Gleitschirmflieger der Region versammelt zu haben scheinen & beobachten die bunten Schirme am leuchtend blauen Himmel.
Bei einer Abzweigung halten wir uns rechts & bleiben auf dem Pfad den Grat entlang, in Richtung Gemmenalmturm. Der Weg wird langsam vereister & wir beginnen im Slalom um die gefrorenen kleinen Seen herum zu gehen. Bald müssen wir wirklich aufpassen wo wir hintreten. Als der Weg wieder schmaler, schattiger & damit auch noch vereister wird, entscheiden wir uns dafür, es für heute gut sein zu lassen. Aber wir haben bereits den ersten Gipfel, den Burgfeldstand erreicht. Er liegt zwischen dem Niederhorn & dem Gemmenalmturm. Das ist doch schon was, oder? Wir schauen uns um, genießen die Aussicht & unser Gesicht wendet sich der Sonne zu. Ein schönes Gefühl. Der Sonne entgegen nehmen wir denselben Pfad zurück zum Niederhorn.
Wir hatten hier oben einen phantastischen Tag & ich finde die Gegend ist definitiv ein lohnendes Ausflugsziel. Das nächste Mal würde ich aber vielleicht doch den Weg hinauf laufen & auf dem Grat auch noch ein wenig weiter laufen wollen.
Warst du schon einmal hier oben am Niederhorn? Hast du noch Tipps die du mit uns teilen möchtest?
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