AUBAU CAMPER
- TEIL 2 -
RUNDE 2
Warum es eine zweite Ausbauphase gab?
Genau ein Jahr nach unserer ersten Ausbauphase starteten wir in unsere zweite Runde.
Unsere erste Ausbauphase hatten wir im Januar 2018 begonnen & als wir bemerkten das wir bis zu unserer geplanten Sommerreise nicht alles fertig bekommen würden, versuchten wir zumindest alle wesentlichen Installationen noch rechtzeitig zu vollenden.
Als wir schließlich am Abend vor unserer Abfahrt das erste Mal unsere Elektroinstallation testeten mussten wir feststellen, das die komplette Beifahrerseite nicht funktionierte. Um uns ein dickes Kabel zu sparen, das wir durch die Holme zurückführen mussten hatten wir versucht auf der Beifahrerseite die Karosserie als Minuspol zu nutzen....
Damit wir trotzdem am nächsten Tag fahren konnten um unsere Fähre nach Großbritannien zu erwischen, verkabelten wir die Beifahrerseite kurzerhand neu & zogen provisorisch ein Extrakabel quer über den noch nicht fertigen Himmel auf die Fahrerseite.
Eigentlich war unser Plan, die Elektroninstallation noch einmal neu zu machen, sobald wir aus unserem ersten Urlaub zurück kamen, aber es war Sommer, das Kabel hielt an der Decke & es machte viel mehr Spaß unterwegs zu sein, als daheim weiter am Camper zu bauen. Deshalb entschieden wir unseren Ausbaudstand FeBo 1.0 über den Sommer zu testen & im nächsten Winter eine zweite Ausbauphase dranzuhängen.
Auf in die 2. Runde!
Als Erstes mussten wir in der zweiten Ausbauphase unsere Elektroinstallation fertigstellen.
Das hieß vor allem eins: beide Seitenwände noch einmal öffnen! Um die Seitenwände öffnen zu können, mussten wir natürlich zunächst einmal alle Einbauten entfernen....das war eine wirklich blöde Aktion. Es war ein echt furchtbares Gefühl den ganzen Camper noch einmal auseinander nehmen zu müssen. Und all das nur, weil wir beim ersten Mal dachten, wir könnten uns ein einziges Kabel sparen!
Weil wir bei uns Zuhause auf der Straße gebaut hatten & keine Halle zum bauen hatten, mussten wir an einem langen Wochenende zu meinen Eltern fahren um unsere ausgebauten Möbel in der Garage unterstellen zu können.
Nach einer kompletten Überarbeitung funktionierte schließlich alles einwandfrei & wir konnten das nächste große Thema, die Dachisolation angehen. Dazu klebten wir Latten mit Sikaflex ein &
dämmten die Zwischenräume mit 24 mm Armaflex.
Im Anschluss bezogen wir eine dünne Sperrholzplatte mit einem Stoff, der als Himmel eingesetzt wurde. Um die Übergänge zu den Seiten zu kaschieren, fertigte ich zwei mit Bommelborte verzierte Stoffschürzen an.
MÖBEL
Finetuning der Campermöbel
Was sich nach einem Jahr als sinnvoll herausstellte...
Das Bett
Während des ersten Sommers hatten sich die Latten unseres Lattenrostes verzogen &
so überarbeiteten wir diese, bevor wir die Möbel wieder einbauten.
Unser Bett besteht aus schwarzen & weißen Multiplexlatten, die unseren Lattenrost bilden.
Es gibt einen festen & einen beweglichen Teil, wobei die beweglichen Latten auf zwei Theaterlatten aufliegen. Die vordere Latte wird von drei Füßen gestützt, die hintere liegt an den beiden Enden, genauer gesagt auf der Unterkonstruktion unseres Bettes, auf.
Weil zwei Meter eine ziemlich lange Spannweite ist, gibt es zwei weitere Punkte auf denen die Latte zusätzlich abgefangen wird. Ausgerechnet diese Latte hatte sich im Verlauf des ersten Jahres durch Hitze, Feuchtigkeit & Kälte nun verzogen.
Dadurch lag sie auf den beiden mittleren Punkten auf & das Bett klemmte.
Wenn du mehr über die Konstruktion unseres Bettes lesen möchtest schau doch mal hier.
Die wc Box
Das erste Möbelstück, das wir in Gänze neu bauten, war unsere WC Box.
Die erste Version der WC Box bestand aus einer Grundplatte mit einer Rückwand, zwei Seitenwänden, die vorne eine gefräste Nut aufwiesen um die Frontblende einzusetzen &
einen Deckel zum Abnehmen, der oben auflag.
Um das Porta Potti nutzen zu können musste nun erst der Deckel angenommen &
die Frontblende nach oben herausgezogen werden. Das sah zwar gut aus, denn man sah
gar nicht mehr, das sich in der Box eine Toilette befinden könnte, aber es war auf die Dauer
auch nicht besonders praktisch, weil ständig zwei Holzbretter im weg waren,
wenn ich auf die Toilette wollte.
Ein weiteres Problem an dieser Konstruktion war, das die beiden Seitenwände nur nach unten in die Grundplatte & nach hinten in die Rückwand verschraubt werden konnten, da die gesamte vordere Wand eine herausziehbare Blende war. Durch die häufige Nutzung der Box als Sitz & die allgemeine Belastung verzogen sich die Seitenwände mit der Zeit. Die beiden vorderen Ecken der Seitenwände bogen sich allmählich nach außen, wodurch sowohl der Deckel,
als auch die Frontblende nicht mehr gut hielten.
Eine neue Lösung musste her, die die Seitenwände zusammenhält, aber gleichzeitig leicht zu lösen ist. Einerseits wollte ich besser an den Mechansimus vom Porta Potti heran kommen, ohne jedes mal ein Brett im Weg liegen zu haben, andererseits wollte ich das WC immer noch nach vorne herausziehen können, um das WC zu entleeren. Wenn es erst einmal voll ist, ist es nicht besonders einfach nach oben aus einer Box herauszuheben! Das der Deckel in der zweiten Version zum aufklappen sein sollte versteht sich vermutlich von selbst.
Wie wir die WC Box 2.0 gebaut haben, habe ich euch hier in einem Blogartikel zusammengestellt.
STAURAUM
Was uns sonst noch so einfiel...
Stauraumoptimierung
Die Truhe
Um den Stauraum weiter auszubauen, haben wir zwischen dem vorhandenen Schränkchen &
der WC Box eine kleine Truhe eingebaut, in der wir nun unseren Trinkwasservorrat, Toilettenpapier, Küchenrolle & Mülleimer unterbrachten.
Der Schrankaufsatz
Das Schränkchen bekam einen Aufsatz, der aus zwei Fächern besteht. Die unteren beiden Bereiche sind offen gestaltet & geben nun unseren Büchern auf der einen Seite & meinem Fotoequipment auf der anderen Seite Platz. Die oberen Bereiche enthalten kleine Truhen, die mit Klappen nach oben zu öffnen sind & unseren Kleinkram wie Taschentücher, Schlafbrillen, Ohrstöpsel, Kartenspiele und Ähnliches enthalten.
KÜCHE
Küchenoptimierung
Das Spülbecken
In der Küche haben wir unser Spülbecken gegen eine Emailleschüssel getauscht.
Zuerst hatten wir ein günstiges rechteckiges Spülbecken mit einer ebenen Grundfläche & einem Abfluss an einer Seite verbaut. Leider erwies sich dieses Spülbecken als äußerst ungeeignet für unsere Art zu Campen. Wir stehen häufig an unebenen Orten & so blieb immer wieder Wasser im Spülbecken zurück, das einfach nicht ablaufen wollte. Dadurch begannen wir, das Spülbecken nicht mehr nutzen & stellten schließlich einen Kunststoffbehälter hinein um das Becken nicht mehr nutzen zu müssen. Das war auf die Dauer nicht besonders praktisch!
Ein weiterer Grund unsere Spülbeckensituation zu überdenken waren die Wassertanks.
Aus Platzgründen hatten wir zwei 12l Platzsparkanister verbaut. Im ersten Jahr nutzten wir einen für Frischwasser, einen für Grauwasser. Ich nehme an, ihr könnt euch vorstellen, das 12l Frischwasser selbst bei sehr sparsamem Verbrauch nicht gerade lange hält...
Da wir ohnehin begonnen hatten, den Abwassertank nicht zu nutzen & das Abwasser über unser WC oder öffentliche Abflüsse zu entsorgen, entschieden wir auf einen Abwassertank in Zukunft zu verzichten & dafür nun 24l Frischwasser an Board zu haben.
Wir bauten unser Spülbecken also aus & ersetzten sie durch eine Emailleschüssel.
Um nicht die gesamte Arbeitsfläche erneuern zu müssen bauten wir unserer neuen Schüssel einen Aufsatz, in den sie perfekt hinein passt. Sie liegt tief genug drin, das sie nicht hinaushüpfen kann, aber hoch genug, das wir die Schüssel einfach nach oben anheben können. Selbst wenn sie mit Geschirr gefüllt ist. Wir können die Schüssel nun direkt auf den Herd stellen um uns warmes Spülwasser zu bereiten & auf dem Campingplatz haben wir gleich unsere eigene Spülschüssel zur Hand, die wir mit zum Waschbecken nehmen können.
Ein kleiner Tipp zum Thema Spülbecken:
In unserem ersten Minicamper, den wir auf Island testeten war ein rundes Spülbecken verbaut, das einen mittigen Abfluss am tiefsten Punkt enthielt & sehr viel geeigneter gewesen wäre.
Was es noch an der Küche zu optimieren gab?
Ausziehbare Tische
Eine weitere Neuerung waren zwei ausziehbare Tische an der langen Seite der Küche.
Im ersten Ausbau hatten wir lediglich einen Klapptisch verbaut, der von innen zu nutzen ist. Sitzt man auf der WC Box, ist dieser Tisch perfekt. Er ist groß genug um bei schlechtem Wetter auf ihm zu kochen, oder zu essen. Selbst zum arbeiten ist er hervorragend geeignet.
Auch wenn ich viel allein mit FeBo unterwegs bin, so sind wir auf Reisen dann doch zu zweit unterwegs & so sitzt immer einer von uns auf dem Sofa. Bislang gab es keinen Tisch der vom Sofa aus praktisch zu nutzen ist & das wollte ich dringend ändern. Deshalb baute ich aus zwei Schubladenauszügen & einer Holzplatte zwei ausziehbare Tische.
Kisten
Nach unseren Campingerfahrungen mit Zelt & PKW wollte ich im Camper Kisten haben,
die wir komplett schließen können. Weil wir bereits Kunststoffkisten mit Deckel besaßen,
planten wir, diese Kisten zu nutzen. Nach dem ersten Jahr merkten wir jedoch das es im Camper nicht nötig ist, die Kisten auch von oben verschließen zu können.
Außerdem waren uns die Deckel ständig im Weg.
Weil die Kisten auch recht viel Platz verschwendeten, bauten wir uns schließlich perfekt passende aus Holz. Wir bauten drei für die untere Ebene, um unsere Küchenutensilien besser sortieren zu können. In der oberen Ebene bauten wir für unsere Vorräte eine Kiste die den vorhandenen Platz perfekt ausfüllt & über zwei Schubladenauszüge herausgezogen werden kann. Das war für mich eine große Verbesserung, weil die Vorratskiste echt schwer ist & ich sie bisher immer mit einer Hand heraus ziehen, dann festhalten musste, um mit der anderen etwas raus zu holen.
Zweiflammiger Gasherd
Bevor wir unseren Camper ausbauten, besaßen wir zwei verschiedene Gasherde.
Einmal einen ganz kleinen Campingkocher, der mich früher schon auf Festivals begleitete &
dann noch einen größeren & vor allem Standsichereren Tischgrill.
Da wir die beiden bereits besaßen lag es nahe, sie auch mitzunehmen.
Vor unserer ersten langen Reise 2019, bei der wir in sechs Wochen bis ans Nordkap fahren wollten, überlegten wir wie viele Gaskartuschen wir für diese Reise wohl mitnehmen müssten.
Die Anzahl erschreckte uns dermaßen, das wir nach alternativen suchten.
Wir entschieden uns schließlich eine ganz kleine Gasflasche zu kaufen.
Sie fasst 2,5kg & ist eine Mehrwegflasche. Für diese Flaschen gibt es aber kein Pfandsysthem, sodass man eine eigene kaufen muss & diese dann füllen lassen muss. Die Flaschen füllen zu lassen geht zugegebenermaßen nicht überall, allerdings reicht uns eine Flasche auch für eine komplette 5-6 wöchige Reise & kostet rund 3€.
Das praktische an der kleinen Gasflasche ist für uns aber auch der Platzbedarf. Da der Platz in unserem Camper grundsätzlich schon eingeteilt war & wir ihn nicht völlig neu ausbauen wollten, mussten wir eine Lösung finden, die wir in unser bestehendes Platzkonzept integrieren konnten.
Die kleine Gasflasche passt perfekt in die Heckgarage unters Bett.
Zu dieser neuen Gasflasche kauften wir uns einen zweiflammigen Gaskocher, der nicht viel größer ist, als unser bisheriger Tischgrill & somit in das gebaute Fach & auf unsere Klapptische passt.
Was genau war der Grund für den Wechsel?
Ich finde den Tischgrill wirklich praktisch & für den gelegentlichen Gebrauch nutze ich ihn hin & wieder auch ganz gern. Aber für eine lange Reise, auf der wir mehr Gas benötigen fand ich es ziemlich unsinnig so viele kleine Kartuschen zu verbrauchen. Nicht nur, das diese Kartuschen in dieser Menge recht teuer sind, produzieren wir mit ihnen auch richtig viel Müll.
FeBo 2.0
Interessiert dich was wir im darauffolgenden Ausbau Winter verändert haben?
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